Online-Tagung am 27.06.2023
zum Thema "Biographisches Arbeiten im Lehramtsstudium: Theoretische, empirische und didaktische Perspektiven"
Am 27.06.23 fand die nunmehr zweite Online-Tagung zum Biographischen Arbeiten im Lehramtsstudium statt und sorgte mit über 80 Teilnehmenden für bundesweit großes Interesse.
Claudia Zecher-Tatewosjan und Dr. Franziska Heyden vom Arbeitsbereich „Erziehungswissenschaft unter besonderer Berücksichtigung der Schulpädagogik und empirischen Bildungsforschung" (ESB)
gehören einer universitätsübergreifenden Arbeitsgruppe an, welche das Ziel verfolgt, die Bedeutung und Möglichkeiten des biographischen Arbeitens im Lehramtsstudium stärker in den Blick zu nehmen und den Austausch hierzu anzuregen und zu fördern. Unter dieser Zielstellung wurde diese Veranstaltung gemeinsam organisiert und inhaltlich gestaltet.
Im Zentrum der Beiträge am Vormittag standen zwei Perspektiven:
Prof. Dr. Melanie Fabel-Lamla machte zunächst auf die Bedeutung der biographischen Perspektive in der Lehrer:innenbildung aufmerksam und zeichnete deren Entwicklung sowohl professionstheoretisch als auch empirisch nach. Anschließend zeigte die Referentin Möglichkeiten zur Integration berufsbiographischer Ansätze in die Lehre auf, die in der nachfolgenden Diskussion hinsichtlich ihrer Herausforderungen und Chancen diskutiert wurden. Im Fazit konnte schließlich festgehalten werden, dass es eine stärkere Profilierung der berufsbiographischen Perspektive in der Lehrer.innenbildung braucht, wie auch weitergehende konzeptionelle Überlegungen sowie eine forschende Begleitung entsprechender Lehrformate.
Der zweite Beitrag von Prof. Dr. Thomas Häcker fragte danach, ob die Biographiearbeit als ein spezifischer Reflexionsmodus gelten könne und welche Begründungsfiguren für Reflexivität sich auch in der Forderung nach biographisch-reflexiver Lehrer:innenbildung als anschlussfähig erweisen könnten. Mit der kritischen Rückfrage woran man eine biographisch-reflektierte Lehrperson erkennen könne und welche Aufgaben und didaktischen Überlegungen sich daraus für die Lehrer:innenbildung ableiten ließen, wurde eine spannende Diskussion eröffnet.
In den Workshops wurden ergänzend zu den Vorträgen empirische und didaktisch-konzeptionelle Überlegungen zur Biographiearbeit im Lehramtsstudium vertiefend thematisiert. Dr. André Epp und Dr. Mirjam Hörnlein gingen der Frage nach, wie in biographischer Arbeit gewonnene Materialien methodisch ausgewertet werden können. Dr. Franziska Heyden beschäftigte sich mit der Frage wie die Biographiearbeit in Lehr-Lernsettings aussehen kann, wenn eigenen Schul- und Lernerfahrungen der Studiereden den Ausgangspunkt bilden. Claudia Zecher-Tatewosjan stellte ihre didaktisch-konzeptionellen Überlegungen zur Biographiearbeit im hochschuldidaktischen Programm des Forschenden Lernens zur Diskussion.
In der anschließenden Plenarsitzung fand ein reger Austausch der Teilnehmenden zu den Tagungsinhalten und Schwerpunkten statt und es wurden weitere Formate der Zusammenarbeit verabredet.
Sollten Sie auch Interesse an der Mitarbeit haben, melden Sie sich gerne unter: biographisches.lernenuni-rostockde.